Wieviele Knoten am Tag sind sinnvoll?

Hallo zusammen,

spiele jetzt seit knapp einem 1 Jahr und es gefällt mir super!

Wo ich mir selbst allerdings immer noch nicht ganz schlüssig bin: wieviele (Hub-)Knoten an einem Tag sind überhaupt sinnig?

Zur Situation:

Ich habe meinen Hub in Nordeuropa mit 24h-Betrieb (1:15h connecting-time), sodass die allermeisten Ziele in gut 2h zu erreichen sind. Eingerechnet mit 1h Turnaround am Zielort und 2h Rückflug sind  so meine Flieger nach gut 5h vom Abflug wieder zurück.

Ich zerbrech mir da allerdings grad den Kopf, ob da nicht 2 oder 3 Knoten optimaler sind, um auch die längeren Flüge von 3-4h Dauer entsprechend besser einbinden zu können.

Entweder ich mach nur 2 Hubknoten am Tag (Vormittags und früher Abend) und kann damit alle Flüge sicher einbinden, Manko hierbei: mit einem Knoten weniger operiere ich auch entsprechend weniger Flüge —> mache auch weniger Gewinn

Oder ich mache 3 Knoten am Tag (Morgen, Mittags, Abends), wo allerdings einige Flüge zu weiter entfernten Zielen nicht optimal eingebunden werden können (bzw. nur mit langen Standzeiten auswärts)

Dazu kommen dann natürlich noch die Nachtflugverbote zu manchen Destinations, die es einen erschweren entweder morgens den Knoten zu erreichen, da erst ab 6 gestartet werden kann ----> dadurch rückt der erste Knoten extrem nach hinten, oder man hat abends das Problem noch rechtzeitig bis Mitternacht zu landen ----> letzter Hubknoten darf nicht zuuuu spät liegen.

Jemand Tipps/Ideen wie man sowas am besten ausgestaltet?

Was Sinn macht, ist eine Frage des jeweiligen Konzepts für den Hub. Ich betreibe Hubs, die haben acht, vier, drei oder zwei Wellen. Wenn ich über den Hub bspw. eine Nord - Süd Verbindung herstellen möchte, der auch einen großen Radius abdecken soll, sind zwei Wellen evtl. sinnvoll, da ich immer einen langen Flug und einen kürzeren kombinieren kann. Läuft der Hub gut, kann man dann ja zwei weitere Wellen hinzufügen. Natürlich sind die Standzeiten dann evtl. höher, macht aber nix. Auch mit einem Waetungsverhältnis vonn 300 oder 400% kann man noch Gewinn einfliegen. Willst du den Hub regional ausrichren, können drei oder vier Wellen sinnvoll sein. Bei 1:15 transferzeit würde ich aber zu drei Wellen raten. flughäfen mit nur 45 min bieten da durchaus Vorteile. schnelleres Umsteigen einerseits und mehr Slots (in doppelter Hinsicht) andererseits. Zieht man die Hubwellen konsequent durch, ist das Eigenaufkommen des Flughafen ohnehin egal. Das Aufkommen generiert man sich so einfach selber. In Europa wäre bspw. PAD einen Versuch wert. sehr zentral gelegen und kurze Umsteigzeit.

Das Problem bei Hub-Wellen sind immer die unterschiedlich langen Umlaufzeiten. Die pauschale Lösung gibts nicht, da ist jeder Einzelfall anders.

Erste Frage: Brauchst du überhaupt Hub-Wellen? Da wird oft eine Religion draus gemacht. Ich komme immer mehr davon ab, mit 105% Wartung fliegt man einfach viel rentabler. In den Weiten Nordeuropas mit geringer Nachfrage können Wellen aber sinnvoll sein (hab ich aber auch schon gänzlich ohne Wellen beflogen).

Je mehr Wellen du hast, desto besser kannst du die unterschiedlichen Entfernungen einbinden: Maschinen zu weiter entfernten Zielen kommen einfach zu jeder zweiten Welle. Problem ist nur, dass viele Ziele nicht so viele Flüge pro Tag rechtfertigen.

Eine gute Lösung ist, Hubs an mehreren Flughäfen einzurichten! In Nordeuropa hast du mit OSL, ARN, CPH, HEL viele interessante Zentren. Du machst meinetwegen Wellen in ARN um 2, 10 und 18 Uhr, in CPH um 6, 14 und 22 Uhr. Je nach Entfernung nimmt eine Maschine an jeder, jeder zweiten oder jeder dritten Welle teil. Wenn du jetzt noch knappe und lockere Umläufe kombinierst, bekommst du optimale Wartungsfenster (mehr als 200% akzeptiere ich nur in seltenen Ausnahmen).

Mehrere Hubs bringen noch weitere Vorteile: Erstens hast du doppelt so viele Direktverbindungen (bei starkem Wettbewerb ein entscheidendes Argument!); zweitens verteilt das ORS die Fluggäste im Gießkannenprinzip über die Verbindungen: Je öfter du darin auftauchst, desto mehr bekommst du ab.

Aber wie gesagt: Die pauschale Lösung gibt es nicht. Flugplan-Konzepte entwickeln ist nun mal die große Leistung in Airlinesim, damit steht und fällt der Erfolg. Lass dir Zeit, auch nach Jahren entdeckst du immer wieder Neues.

Da möchte ich widersprechen - mit Hubwellen generiert man sein eigenes Aufkommen und kann, wie von Kahael schon ausgeführt, Umsteiger bei sich durchschleusen. Stimmt auch nicht (zumindest nicht pauschal), dass man mit 105% Wartungszustand rentabler fliegt als mit 120% oder mit 150%. Kommt alles auf das Gesamtkonzept an.

Am Anfang sind Hubwellen in der Tat  sehr gut, nützlich und wichtig. AS baut zum Großteil nun mal auf Umsteigen. Manche achten ja sogar nicht nur auf die Zeiten, sondern auch, dass meinetwegen zur Uhrzeit X alle Flüge aus Westen ankommen und nach Osten abfliegen.

Aber im Laufe der Zeit und bei immer mehr Flügen an einem Airport, relativiert sich dass, weil ja immer ein Flug irgendwo hin geht. Manchmal lassen auch Slotknappheit, Nachtflugverbote oder Wartung und Flugzeiten (gerade bei Langstrecken) gar nicht zu,  das Wellenkonzept konsequent durchzuziehen. Und wenn ich eine Route sehr häufig bediene (ich fliege z.B. LHR-AMS 16 x am Tag), dann gucke ich da gar nicht mehr auf die Welle, weil ja zumindest rechnerisch alle anderthalb Stunden ein Flug geht.

Also alle meine Vorposter haben ein bisschen Recht, finde ich ;)

Ich setze in der Regel auch nicht spezifisch auf Wellen. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ein Hub mit Wellen in der Regel eine höhere Auslastung erzielt und meisten auch bei tiefem Agex etwas weniger vom Rückgang betroffen ist.

Es ist aber in der Regel wesentlich mehr Arbeit um die Flüge sauber einzuplanen.

@ Highscore,

genau das meine ich mit "eine Religion draus machen". Ein eigenes Aufkommen generieren geht nicht.

Mit Hubwellen kann man schwache Verkehre bündeln - ein großer Vorteil. Aber du erkaufst ihn dir mit ineffizienteren Umläufen, und mit Umsteigezwängen. Auch in Airlinesim fliegen die Passagiere lieber direkt. Es kommt auf die Region, auf die Passagierströme, auf die Konkurrenz an. Ich versuche gerade in Australien ein Hub-freies Direktkonzept. Das ist dort sicher grenzwertig, aber es funktioniert.

Hier geht es um Tipps für Anfänger. Und da ist eines wichtig: Überwachen, ob das Hub-Konzept überhaupt funktioniert. Erst unter Station prüfen, wie viel Prozent Umsteiger sind: Bei einem funktionierenden Hub sollten das schon 60-70% sein. Dann im ORS eine Reihe Umsteigerrelationen durchklicken, und schauen ob die eigene Verbindung überhaupt oben auftaucht.

Ich sehe dermaßen viele herumdümpelnde "Hubs", gerade auf den Kurzzeitdervern, bei denen man rätselt welche Passagierströme der Betreiber überhaupt im Auge hatte.

Doch, ein eigenes Aufkommen generieren geht. Es gibt das Grundaufkommen, das von einem Flughafen aus losgeht, das ist festgelegt.

Mit guten Umsteigeverbindungen von z.B. Nord-Süd über das Hub (oder auch Ost-West) ist es durchaus machbar, von anderen Ländern und Stationen abzuzweigen. So mache ich das in Pakistan, wo ich Ziele in Europa und in Asien anfliege - wenn keine Direktverbindung besteht (was bei vielen Ländern und Zielen der Fall ist), dann bekomme ich rund 75% interne Umsteiger. Dazu noch bis zu 20% externe Umsteiger, so dass ich nur um die 5% direkte Passagiere habe. Das wiederum bedeutet, dass die Umsteiger (intern) zweimal fliegen und damit doppelt bezahlen.

Und ja, ich gebe Dir durchaus recht, dass es wahrscheinlich sinnlos ist, an allen Hubs ein Wave-System einzuführen. Und auch, dass sich natürlich mit zunehmender Anzahl an Flügen das System irgendwann auflöst, da auch andere Zeiten vollgebucht werden. Aber der Grund-Gedanke ist meiner Meinung nach durchaus ein sinnvoller. Das macht es später einfacher, z.B. noch eine Regio-Tochter als Feeder-Gesellschaft hinzuzufügen - da kommt es dann ganz sicher darauf an, die Umsteiger auf den Weg zu bringen.

Da möchte ich widersprechen - mit Hubwellen generiert man sein eigenes Aufkommen und kann, wie von Kahael schon ausgeführt, Umsteiger bei sich durchschleusen. Stimmt auch nicht (zumindest nicht pauschal), dass man mit 105% Wartungszustand rentabler fliegt als mit 120% oder mit 150%. Kommt alles auf das Gesamtkonzept an.

Richtig.

Mit einem Wartungsverhältnis knapp über 100% erziele ich zwar die niedrigsten Sitzkosten, allerdings ist die Güte meiner Umsteigeverbindungen in aller Regel nur Mittelmaß.

Und dieses Mittelmaß ("sub-optimales" Verbindungsrating) muss ich mit niedrigeren Ticketpreisen kompensieren.

Unter dem Strich stehen also niedrigeren Sitzkosten noch niedrigere Ticketeinnahmen gegenüber.

Meine Hubs haben 90-99% Umsteiger und das Wartungsverhältnis ist mir relativ wurschd. Natürlich gucke auch ich, möglichst an die 100% zu kommen. Aber solange auch eine geleaste 319 bei einem Verhältnis von 600% noch 20% Gewinn einfliegt...

@ Highscore,

nein, du kannst kein eigenes Aufkommen generieren. Das Aufkommen in AS ist fix. Das ist nicht so wie in Realität, wo du Kunden überreden kannst, eine Reise zu buchen, an die sie vorher nie gedacht hätten (was z.B. das Gesschäftsmodell von Ryanair ist).

Die Frage ist: Wie kann ich mir von dem existenten Aufkommen ein möglichst großes Stück abschneiden? Und wie kann ich es kostengünstig bedienen. Da können Hub-Wellen eine Antwort sein - aber sicher nicht immer.

@ AK,

Klar, wenn du 90% Umsteiger hast, ist das Wartungsverhältnis weniger relevant. Aber anders gefragt: Warum soll ich einen Markt mit Hubwellen und 300% Wartungsverhältnis bedienen, wenn ich ihn viel effizienter mit Direktflügen und 105% Wartung bedienen kann? Natürlich sind Direktflüge nicht immer möglich, sei es weil das Aufkommen zu klein sind oder weil die Flugrechte fehlen. Aber wo das Aufkommen Direktflüge rechtfertigt, zockst du damit jeden Hub-Spieler ab: Höheres ORS-Ranking bei niedrigeren Stückkosten.

Wie in Realität: Lufthansa/German Wings fliegt auch von Hamburg nach Mailand oder von Berlin nach Köln direkt. Die kämen nie auf die Idee das alles zwanghaft immer über FRA zu leiten. Nicht weil sie Hub-Konzepte ablehnen - sondern weil eben jeder Markt sein spezifisches Bedienkonzept erfordert. Und genau das beobachte ich in Airlinesim: Es gibt nicht DIE wahre Lösung. Genau da liegt der Reiz des Spiels!